Millos lange Reise für die Umwelt

Nacherzählt von Daniel Zinsli

Ich heisse Millo und bin mittlerweile auch schon über vier Jahre alt. Dass es mir heute so gut geht, verdanke ich meinem Erzieher Balz. Ich bin im Kanton Tessin geboren. Dort ging es mir zusammen mit siebzehn anderen Eseln ganz mies. Um meine Mutter vor dem Hungertod zu bewahren, musste sie der Tierarzt einschläfern. Auch ich sollte eigentlich eingeschläfert werden. Doch dazu kam es nicht. Der Tierarzt verfügte, dass alle Esel umplatziert werden müssen. Nun kam ein Churer Landwirt ins Spiel, der uns im Tessin abholen und sich um uns kümmern sollte. Da Balz selbst manchmal stur wie ein Esel ist, fragte ihn der Churer Bauer, ob er mit ihm ins Tessin kommen wolle, um die Esel zu holen. In Chur angekommen, fühlten wir uns schnell sehr viel wohler. Damals war ich noch ziemlich klein und Balz hatte sich offenbar in mich verliebt. Anstatt für die Transportbegleitung einen Lohn zu kassieren, nahm Balz dafür mich zu sich.

Wie sagt er’s seiner Frau?

Balz nahm mich also mit nach Passugg, wo er wohnt. Dort angekommen, beichtete er seiner Frau, dass er wieder ein Tier mitgebracht habe. Als sie mich sah, war sie ganz kurz ausser sich. Doch das änderte sich sehr schnell. Sie war besorgt, ob alles Notwendige vorhanden sei, um sich um mich kümmern zu können. Und schon gehörte ich zur Familie.

Ich will etwas für die Umwelt tun

Weil ich weiss, dass die Menschen manchmal auch wie Esel sind, machte ich Balz klar, dass wir etwas für das Klima machen müssen. Einem Wagen vorgespannt tragen wir, Balz, ich und mein Eselsfreund Aron, frisches Wasser ins Meer. Wir reisen ins britische Stonehenge, wo wir das Wasser ins Meer giessen und Plastikmüll herausfischen werden. Danach wandern wir durch fünf Länder und fordern Politiker dazu auf, dasselbe zu tun, was sogar ein Esel fertigbringt. Am 1. April 2020 geht es los.